Innovative Landwirtschaft

Höhere Erträge und besserer Umweltschutz

Von Hartmut Schumacher · 2017

Ein Landwirt schließt eine Melkmaschine an den Euter einer Kuh an. Innovative Landwirtschaft verbessert viele Abläufe.
Auch das Melken könnten bald Roboter übernehmen.

Landwirtschaftliche Geräte werden immer raffinierter. Welchen Nutzen bringt das? Wie sähe unsere Welt ohne Innovationen bei der Landtechnik aus? Und wie weit hat die Digitalisierung bereits Einzug in die Landwirtschaft gehalten?

Bei den Swing-Aufständen im Jahr 1830 protestierten englische Landarbeiter gegen den Einsatz von Dreschmaschinen – indem sie etwa einhundert solcher Maschinen zerstörten. Inzwischen hat sich die Aufregung über die Mechanisierung der Landwirtschaft ein wenig gelegt – und die meisten Beteiligten halten es für eine doch ziemlich clevere Idee, menschliche und tierische Arbeitskraft durch Maschinen zu ersetzen.

Aber gilt das auch für die Innovationen, die danach kamen? Immer raffiniertere Maschinen, Digitalisierung der Landwirtschaft oder sogar der Einsatz künstlicher Intelligenz? Ist das alles tatsächlich notwendig? Oder beruht es eher auf Technikverliebtheit oder ist dem Profitstreben der Gerätehersteller zuzuschreiben?

Die Antwort auf diese Frage ist recht einfach: „Innovationen sind nicht nur zur Sicherung der Welternährung notwendig, sondern werden auch für den Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz immer wichtiger“, erklärt Professor Joachim von Braun, einer der Vorsitzenden des Bioökonomierats.

Effizienteres Nutzen der Ackerflächen

Vorrangig geht es bei landwirtschaftlichen Innovationen also darum, mehr Erträge zu erwirtschaften, um die stetig wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Und ohne technische Neuerungen wäre dies schlicht nicht möglich: Hätte sich die Landwirtschaftstechnik seit 1961 nicht fortentwickelt, würden wir heute gemäß Analyse der Weltbank etwa viermal so viel landwirtschaftliche Nutzfläche benötigen wie damals – mit anderen Worten: 144 Prozent der Landfläche dieses Planeten.

Innovationen werden auch für den Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz immer wichtiger.

Moderne Landwirtschaftstechnik erlaubt es zudem, bei der Bewirtschaftung der Nutzflächen präziser vorzugehen. Dadurch wird es möglich, weniger Dünger und weniger Unkrautvernichtungsmittel einzusetzen. Auch die Tiere profitieren von Innovationen: Beispiele hierfür sind Kühe, die selbst entscheiden dürfen, wann sie zum Melkroboter schlendern.

Innovative Landwirtschaft: Autonome Maschinen bald im Einsatz

Und wie weit ist die Digitalisierung der Landwirtschaft bereits fortgeschritten? Feuchtigkeitssensoren auf den Feldern beispielsweise oder GPS-Systeme zur Flächenvermessung oder aber Schwärme von teilweise autonomen Sämaschinen, die der Landwirt über ein Tablet steuert, das alles gibt es bereits. Allerdings kommen solche Lösungen noch längst nicht flächendeckend zum Einsatz. 

Über 75 Prozent der in Deutschland verkauften Großtraktoren verfügen bereits über automatische Lenksysteme, die das zentimetergenaue Bearbeiten der Felder ermöglichen. Komplett autonome Traktoren existieren immerhin schon als Konzeptfahrzeuge. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom erwarten etwa die Hälfte der deutschen Landwirte, dass im Jahr 2030 fahrerlose Traktoren weit verbreitet sein werden.

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